Donnerstag, 27. September 2012

Wer war Jeremiah Clarke?

Beim Aufräumen von Urlaubsrelikten fällt mir wieder die Ankündigung eines Konzerts „Mit Pauken & Trompeten“ in die Hände, das wir am 1. September gehört hatten. Neben ganz bekannten Namen tauchte unter den Komponisten ein mir unbekannter „Jeremiah Clarke“ auf mit einer „Suite of Ayres fort he Theatre“. Mittlerweile habe ich gesucht und ihn nicht einmal in Riemanns Musiklexikon gefunden.
Was mir in die Ohren springt, ist der zweite Satz, ein Adagio: ich höre, instrumental freilich, Händels drittes Coronation anthem: „My heart is inditing“ – nicht etwa nur etwas ähnliches, sondern wirklich Händels Melos.
Wer von wem? – die Frage ist leicht zu beantworten: Clarkes Lebensdaten sind angegeben mit „?-1707“.

Montag, 24. September 2012

Hörerpost an den Deutschlandfunk

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute morgen haben Sie im Bericht über die Herbstvollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz den Präfekten der Römischen Glaubenskongregation als "Großinquisitor" bezeichnet. Ist Rom wirklich zum historischen Titel dieses Amtes zurückgekehrt? Das sollten Sie ausführlicher beleuchteten, meine ich.

Außerdem wurde berichtet, daß Katholiken, die aus der Kirche austreten, "künftig" von den Sakramenten ausgeschlossen seien und ihnen ein kirchliches Begräbnis verwehrt werden könne. Meine Information ist, daß sie bisher exkommuniziert waren (was den Ausschluß von den Sakramenten einschließt), sie künftig nicht automatisch exkommuniziert sind, wohl aber die genannten Rechte verlieren. Das wäre ja doch etwas grundsätzlich anderes. Bin ich falsch informiert?

Im Übrigen danke ich für die praktische Verwendung der Begriffe "konservativ" (= böse, nicht hinhören - Müller) und "reformorientiert" (= gut, blind folgen - Zollitsch) in dem Beitrag. Das erspart uns gestreßten Menschen der Gegenwart das lästige Selber-Denken.

Mit freundlichen Grüßen

Dienstag, 18. September 2012

Staaten und Kirche – kann man das vergleichen?

Eigentlich sind die Sparpolitik der Staaten und Fusionen von Pfarreien etwas völlig verschiedenes.
Doch der Chronist von Orietur Occidens stellt fest, daß beide aus dem gleichen Grund zum gleichen Mißerfolg führen.

Samstag, 15. September 2012

Beschneidungsverbot – immer noch

An einem Tag:
„Kinderschutz-Organisationen“, die von niemandem gebeten worden sind, hier für seinen Schutz zu sorgen, fordern, nicht so schnell die Religionsfreiheit wieder in Kraft zu setzen.
Ein jüdischer Polizist war bei einer Demonstration für das Grundgesetz, nämlich für die Religionsfreiheit, eingesetzt. Dabei trug er eine Kippa und einen entsprechenden Bouton. Die Folge:
Er muß möglicherweise mit disziplinarrechtlichen Maßnahmen rechnen. Im Gespräch mit der Polizeiführung habe er sich einsichtig gezeigt. Nun soll über das weitere Vorgehen entschieden werden. (epd)
Ein Geruch von Antisemitismus?

Montag, 10. September 2012

Republikanergerechte Uminterpretation der katholischen Soziallehre

Wenn Katholiken in den USA sich einen anderen Präsidenten wünschen: es ist gut zu verstehen. Wenn das zum Anlaß genommen wird, die unchristliche Haltung eines „katholischen“ Gegenkandidaten (im zweiten Glied) zu rechtfertigen, gar die Lehre der Kirche umzuinterpretieren: das ist nicht zu billigen. Die gleiche Sache wie zuvor, neue Argumente – wie dabei die christliche Moral verfälscht wird, zeigt der Chronist von Orietur Occidens.

Nur ein neuer Kaplan – oder mehr?

Reinhard Raffalt war es wohl, der einst die Kirche vor ihnen in Schutz nehmen mußte: «Die Kirche ist mehr als die Summe ihrer Kapläne». Nun: auch damals gab es natürlich auch ganz andere; aber bis in die neueste Zeit habe ich den Kaplan erlebt, der Reinhard Raffalts Dictum begründet.
Und nun in unserer Propstei ein neuer Kaplan; in diesem Sommer habe ich von ihm noch den Primizsegen empfangen.
Jetzt die Sonntagsmesse: Gesungenes Evangelium. Die Predigt war kurz, und sie war gut (zur Epistel aus Jac. 2: auch Katholiken sind in Gefahr, Unterschiede nach Reichtum und Ansehen zu machen, das ist unchristlich; das Evangelium ist immer sozial). Römischer Kanon mit allen Heiligennamen.
Oder ist es doch eine Zeitenwende?

Donnerstag, 6. September 2012

Wenn man einmal etwas Gutes über die Kirche schreibt ...

Im vorigen Positum sind einige Tatsachen mitgeteilt worden – die großen fremdenfeindlichen Gewalttaten haben sich alle außerhalb der traditionell katholisch besiedelten Gebiete ereignet, wenn nicht gerade eine auswärtige Mörderbande auch einmal in Großstädten dieser Gebiete einige ihrer Taten begangen hat; die NSDAP wurde 1932 in diesen Gebieten viel weniger als anderswo gewählt. Die Reaktion: wütender Protest in den Kommentaren. Die Tatsachen zwar versucht niemand zu bestreiten – sie stimmen allzu offensichtlich. Aber es gibt da doch ein Bild, das katholische Würdenträger zeigt, die bei einer Veranstaltung den Hitlergruß haben sehen lassen, die Mehrheit der Katholiken hätten feige weggesehen, etliche katholische Geistliche haben Kinder sexuell mißbraucht (was leider stimmt, aber nichts über mein Thema sagt). Und dann: der Kampf Bischof Clemens Augusts gegen die Nazis habe eigentlich nur bei der Ermordung angeblich lebensunwerten Lebens stattgefunden (was nicht stimmt), wir Katholiken pflegten fröhlichen Kulturimperialismus, mit der wir selbstverständlich alle herausragenden Leistungen der Menschheitsgeschichte für unsere Konfession reklamieren (was wir nicht tun – obwohl: Anlaß dazu gäbe es schon), wir reklamierten die Achtung und den Respekt vor fremden Menschen und Kulturen ausschließlich für die eigene Konfession (was wir ganz sicher nicht tun).
Welche Empörung löst es aus, wenn ein Katholik einfache Tatsachen mitteilt, die für seine Kirche sprechen, und daraus die naheliegende Schlußfolgerung zieht. Die Leggenda nera lebt; und der Haß lebt, in dem sie verwurzelt ist.