Samstag, 28. Dezember 2013

Wiederholt sich Unheil aus der Kirchengeschichte?

Das Unheil der Franziskaner der Immaculata schmerzt; und es lädt zu einem unschönen Vergleich ein. Lest Näheres bei Orietur Occidens!

Freitag, 13. Dezember 2013

Zu Kölles Kircheninitiative...

... auf Gesichtsbuch gehts hier.

Samstag, 7. Dezember 2013

Wer ist hier Humanist?

Der „Europäische Humanistische Verband“ unterstützt den fatalen Estrela-Bericht und diffamiert dessen Gegner (der Estrela-Bericht will Abtreibung als Menschenrecht bezeichnen und sogar Ärzten und Pflegekräften die Gewissensfreiheit aberkennen, wenn sie sich dem Handwerk des Tötens entziehen wollen).
Ich bin auf einem humanistischen Gymnasium erzogen worden, darf mich als Humanisten bezeichnen. Als Humanist erkläre ich, daß Denken und Haltung des „Europäischen Humanistischen Verband“ (ebenso wie der inländischen „Humanistischen Union“) nichts mit Humanismus gemein hat. Auf Abtreibungen bezogen: auch ein rein humanistisches Dokument, der Hippokratische Eid, verpflichtet Ärzte ausdrücklich, sich nicht an Abtreibungen zu beteiligen.

Was eigentlich heißt „Freihandel“?

was ist das für eine neuheidnische Gottheit, der die moralischen Grundlagen des Rechts geopfert werden sollen?
Aus gegebenem Anlaß empfielt der Chronist von Orietur Occidens, aktuellen Forderungen von WTO, Industrieländern und deutscher Regierung die Heilige Schrift gegenüberzustellen.

Freitag, 22. November 2013

Hans Küng und die Heilige Schrift – eine Gegenüberstellung

zum Thema von Demenz und Euthanasie bietet der Chronist von Orietur Occidens.

Dienstag, 19. November 2013

Seit vielen Jahren habe ich das in keiner Pfarrkirche mehr gehört

– aber von unserem Kaplan (der einmal neu war), der über das Dies irae predigt, erfährt man es wieder: das man, mit entsprechendem nicht gutem Willen, auch in die Hölle kommen kann.

Samstag, 16. November 2013

Noch einmal „Wer eigentlich ...“

Die neue EKD-Schwaetzer im Gespräch mit dem Domradio:
«Schwaetzer: Sich nicht mit den Initiatoren des Marschs für das Leben auf eine Stufe zu stellen, bedeutet nicht, dass man nicht hoch engagiert für den Erhalt des Lebens und für den Lebensschutz kämpft, aber auf eine andere Art. Ich halte es da wirklich mit Papst Franziskus, der ja an dem Tag vorher in Rom noch darum gebeten hat, Barmherzigkeit zu zeigen, auch für die Frauen, die in einer schweren Notlage sich für eine Abtreibung entscheiden. Mit dieser Haltung kann ich mich sehr gut identifizieren.»
In einer Anmerkung weist die Redaktion dankenswerterweise darauf hin, was der Papst zu diesem Thema gesagt hat:
Papst Franziskus laut Radio Vatikan:

«Franziskus unterstützt „Marsch fürs Leben“
Papst Franziskus unterstützt den am Samstag stattfindenden „Marsch für das Leben“ durch das Zentrum Berlins. In einem Brief aus dem Vatikan dankt er für den „tatkräftigen Einsatz“. ... Wörtlich heißt es demnach in dem Schreiben: „Gerne verbindet sich Seine Heiligkeit mit den Teilnehmern am Marsch für das Leben im Gebet und bittet Gott, alle Bemühungen zur Förderung des uneingeschränkten Schutzes des menschlichen Lebens in allen seinen Phasen mit seinem Segen zu begleiten.“ ...»

Donnerstag, 14. November 2013

Ist es Angst?


Das neue „Gotteslob“ – erste Durchsicht


von Ulrich Terlinden

Das neue Gotteslob ist gedruckt und wird gerade an die Gemeinden ausgeliefert. Nach einigen Tagen des Studiums ist mein Eindruck durchaus gemischt.

LIEDER
Der Liedteil hat gegenüber dem Vorgängerbuch sehr gewonnen: Viele schöne neue Lieder sind hinzugekommen, nicht wenige qualitätvolle aus der protestantischen und anglikanischen Tradition. Ich freue mich über die deutsche Fassung von Veni, veni, Emmanuel (nGL 222, leider mit dem politisch korrekten „Immanuel“, der ja doch über das lateinische „Emmanuel“ zu uns gefunden hat). Manche Hymnen aus dem Stundenbuch haben mit schönen Melodien Einzug gehalten.

Wenige liebgewonnene Lieder sind entfallen. Warum dazu auch das beliebte Zieh an die Macht, du Arm des Herrn (aGL 304) gehört, entzieht sich meiner Kenntnis. Waren die „Macht“ Gottes und der „Kampf“ der Gläubigen Stein des Anstoßes?

Manche Lieder haben ihren alten Text wiederbekommen (so kommt in Sagt an, wer ist doch diese „die Braut“ wieder „aus Nazaret“ – immer noch ohne „h“). Schön ist auch, daß Herz Jesu, Gottes Opferbrand und Herr, ich bin dein Eigentum Aufnahme gefunden haben. Schade ist, daß die unpopuläre Melodie von Alle Tage sing und sage nicht durch die sogenannte alte ersetzt oder wenigstens ergänzt wurde. Gleiches gilt für Maria, breit den Mantel aus. Bedauerlich auch, daß die dritte Strophe von Beim letzten Abendmahle bei der dünneren jüngeren Fassung „aus liebevollem Sinn“ bleibt, statt zu „am blutgen Kreuzaltar“ zurückzukehren. Bei Christ ist erstanden hat man die „Zwitter“-Melodie des alten Gotteslob beibehalten, die ein Kompromiß zwischen katholischer und protestantischer Fassung sein wollte. Das Evangelische Gesangbuch von 1996 (EG 99) hat die Fassung des alten Gotteslobs übernommen, aber die veränderte, jubelnde Melodie der Halleluja-Strophe beibehalten. Das neue Gotteslob ignoriert dieses Entgegenkommen der Protestanten und bleibt bei der 1970er-Jahre-Fassung. Aber sei’s drum. Insgesamt ist der Liedteil des neuen Gotteslobs ein Gewinn!

LITURGISCHER TEIL
Auch der liturgische Teil kann sich sehen lassen: Messe, Laudes und Vespern sind mit Lesungen und Orationen versehen, so daß man im Notfall keine liturgischen Bücher braucht. Schön, daß es nun eine Totenvesper gibt. Auf die Stundenbuch-Hymnen hatte ich schon hingewiesen. Die Responsorien enden auf „Ehre sei dem Vater...“ und nicht mehr auf „Singt das Lob des Vaters...“, wie man auch bei den Psalmen, deren Ton und Sprachfluß es verlangen, den Mut zum Dativ-E hatte („Ehre sein dem Vater und dem Sohne...“).

68 Psalmen haben Aufnahme gefunden; im alten Gotteslob waren es (je nach Zählweise) 76. Zum Teil sind sie jetzt ungekürzt (etwa Ps 121/122, aGL 692, nGL 68), aber eben nur zum Teil: In Ps 136/137 (nGL 74) oder Ps 138/139 (nGL 657) fehlen nach wie vor die von Papst Paul VI. als unchristlich verdammten Verse – und zwar ohne daß das angemerkt wäre. Diese Unterlassung hat dann doch einen merkwürdigen Beigeschmack.

Die lateinischen Ordinariumsgesänge (Choral ist unschön immer noch im 5-Linien-System wiedergegeben) sind um das wunderbare Kyrie der 11. Messe (für Sonntage) erweitert. Leider ist im Meßteil nur der II. Kanon abgedruckt – allerdings in der revidierten Textfassung, die ja nun, wie man hört, doch nicht erscheinen soll.

LITANEIEN
Die Litanei vom Heiligsten Sakrament im alten Gotteslob (767) war geistlich tief und auch gut für eucharistische Betstunden mit leseschwachen Kindern und Jugendlichen geeignet; sie ist nun ersetzt durch die Litanei von der Anbetung Christi (nGL 562), die auch schön ist, aber mit einem einzigen, recht langen Kehrvers und ohne Bitten auskommt. 

HAUSANDACHTEN
Eine häusliche Adventsfeier ist sicher eine gute Idee. Eine eigene für den Heiligen Abend, die ja nur einmal im Jahr zu gebrauchen ist, ist vielleicht – von der Vergabe des zur Verfügung stehenden Platzes her – ein wenig „opulent“.

GEBETE UND ANDACHTEN
Der Gebetsteil des neuen Gotteslobs ruft Beklemmung hervor. Gegenüber dem Vorgängerbuch ist bei Andachten wie „privaten“ Gebeten ein fast vollständiger Kahlschlag erfolgt. Sicher stand nicht alles, was im alten Gotteslob zu finden war, auf der Höhe der abendländischen Spiritualitätsgeschichte. Aber es gab eben doch Gebet zum Heiligsten Herzen Jesu von Margarita Maria Alacoque, auf die die Herz-Jesu-Verehrung zurückgeht (aGL 780, 6, fehlt in der neuen Herz-Jesu-Andacht nGL 676, 3), es gab eine Fülle von kurzen Gebeten, die für die persönliche Andacht, als Bußgebet nach der Beichte oder auch als Kommuniongebet gut geeignet waren (hier ist das Ausmaß der Streichung besonders auffällig). Ich vermisse das Gebet Papst Clemens XI., (aGL 8, 1), das schöne Gebet um Humor (aGL 8, 3) und andere. Merkwürdig gekürzt ist das Gebet Ich komme wie ein Kranker zum Arzt des Lebens vom heiligen Thomas von Aquin, aGL 374, 5 vgl. nGL 8, 4).

Im neuen Gotteslob sind zwar durchaus gute und auch klassische Gebete zu finden. Doch an die Stelle vieler alter Gebete sind solche von noch lebenden, bekannten und unbekannten Personen getreten. Sie sind meist „zeitgemäß“, also in leicht verständlicher Sprache und ohne sperrige Begriffe verfaßt. Man merkt ihnen beim ersten Lesen an, daß sie sich schnell abnutzen werden. Manches ist modisch („Du Gott des Aufbruchs...“ nGL 13, 5, „Maria, ich nenne dich Schwester“ nGL 10, 2) und atmet eher den Geist der 1970er als den der Ewigkeit.

WARUM?
Die Herausgeber meiden offenkundig Gebete der Tradition, z. B. das des heiligen Thomas (aGL 7, 6), in dem es heißt: „Laß mich gehorsam sein ohne Widerspruch, arm im Geiste ohne Niedrigkeit der Gesinnung, rein ohne Flecken, geduldig ohne Klage ... wahrhaft ohne Trug.“ Nun begegnen wir eher Formulierungen wie „ich sehe in deinem Gesicht die Würde und Hoffnung der Frauen, wir trauen gemeinsam dem Licht, wir singen gemeinsam das Lied der Befreiung, wir tragen es in die Welt“ (nGL 10, 2). Warum?

Ja, manche alte Gebete sind sperrig. Man muß sich eben daran abarbeiten, sie sich mühevoll zu eigen machen, sie begreifen, so wie man den Genuß guten Weines in all seinen Nuancen lernen kann. Dann aber sind sie zu einem persönlichen Schatz geworden. Die oft seichten neuen Gebete erheben diesen Anspruch nicht. Sie sind leichte Kost, schnell langweilig, fad, wenig nahrhaft.

Ein Freund, vor einigen Jahren konvertiert, betet mit Inbrunst das Gebet „Heiliger Michael, verteidige uns im Kampfe“. Sicher, das „schockt“, ist „politisch unkorrekt“, aber es ist kernig und drückt für ihn etwas von der Situation der Gläubigen in einer gottvergessenen Zeit aus, das übrigens unser Herr Jesus Christus selbst in aller Klarheit gekannt und gesagt hat (Mt 10, 34). Der Freund wird im Gebetsteil des neuen Gotteslobs wenig Anregung für sein Beten finden. So erstaunt es auch nicht mehr, daß das St. Michaelslied Unüberwindlich starker Held (aGL 606) fehlt – um so bedauerlicher, als der Engelsfürst doch Patron Deutschlands ist.

Steht hinter einem solchen Konzept die Angst anzuecken? Traut man den Gläubigen die Tiefe und Fülle des klassischen christlichen Gebetsschatzes nicht mehr zu, fürchtend, daß sie daran Anstoß nehmen? Sorgen die Herausgeber sich, daß Niveau die (ungläubigen, suchenden) Menschen verschrecken könnte?

„Das neue Gotteslob kommt zehn Jahre zu früh“, prophezeite vor Jahren ein Freund – und hat recht behalten. Die überall, auch im Liedteil des neuen Gotteslobs beobachtbare Wiederentdeckung der Tradition, der Reiz des Alten, das uns heute kostbar erscheint, Neues sagen, uns bereichern und stärken kann, hat im Gebetsteil wenig Beachtung gefunden. Er ist leider noch geprägt von einer anbiedernden Haltung („Wir sind gar nicht so schlimm, komm, ich erklär’s dir“). Es hat über weite Strecken weniger Gott und dessen heilsame Verehrung als den Menschen im Blick, dem man wenig Verständnisfähigkeit und Auseinandersetzungsbereitschaft zutraut, und offenbart darin eine unterschwellige Arroganz. Und selbst wenn viele Zeitgenossen nicht bereit sein sollten, sich mit Sperrigem auseinanderzusetzen, werden sie sich auch durch das neue Gotteslob nicht überzeugen lassen. Das haben die niedrigschwelligen und erklärungsdurchsetzten Liturgieversuche der letzten Jahrzehnte gezeigt.

KUNST
Vergleichbares gilt für die „Kunst“, die das neue Werk ziert. Es sind – oft unmotiviert plazierte – Strichzeichnungen. Bereits auf dem grauen Buchumschlag erscheint eine dem Adobe-Logo ähnelnde Grafik. Um mit Luther zu fragen: Treibt das Christum? Oder erinnert solche Kunst nicht eher an des Kaisers neue Kleider oder an die fingierte Kunstlieddarbietung von H. P. Kerkeling („Der Wolf, das Lamm – Hurz“), wie ich in einem Gespräch mit Studenten über das neue Gotteslob hörte?

wohin soll das führen?
Angenommen, ein Religionssoziologe aus Fernost erforscht die katholische Kirche in Deutschland. Er weiß aus Studien, daß vor 50 Jahren die katholischen Priester zum Beginn des Kultes mit den am Altar mitwirkenden Laien folgendes, aus der jüdischen Mutterreligion übernommenes Gebet gesprochen haben: „... Sende dein Licht und deine Wahrheit, damit sie mich leiten; sie sollen mich führen zu deinem heiligen Berg und zu deiner Wohnung. So will ich zum Altar Gottes treten, zu Gott, der meine Jugend erfreut. Jauchzend will ich dich auf der Harfe loben, Gott, mein Gott. ...“ – und das in lateinischer Sprache. Nun studiert der Forscher das neue Gotteslob, in dem als Gebet „zur Vorbereitung auf den Gottesdienst“ folgendes vorgesehen ist: „Gott, du lädst mich ein zum Gottesdienst. Ich bin gekommen und stehe jetzt vor dir. Ich darf dir dienen. Du bist ganz nahe in deinem Wort und im Heiligen Brot (sic!!). Dafür danke ich dir. Amen.“ (nGL Bistum Münster 705, 4) Welche Schlüsse in Bezug auf den Zustand der Religionsgemeinschaft (Niveau, Selbstbewußtsein und -anspruch, Vitalität) wird der Forscher aus seiner Beobachtung ziehen?


Mittwoch, 13. November 2013

Domenico Cardinale Bartolucci R.I.P.

Kardinal Bartolucci zu Benedikt XVI. am 24. Juni 2006 anläßlich eines von ihm dirigierten polyphonen Konzerts in der Sixtinischen Kapelle zur Huldigung des neuen Papstes: “Beatissimo Padre, tutti conoscono l’amore grandissimo di Vostra Santità per la liturgia e quindi per la musica sacra. L’arte musicale è quella che più di tutte ha beneficiato della Liturgia della Chiesa: le cantorie hanno rappresentato la sua culla, grazie alla quale essa ha potuto formare il linguaggio che oggi ammiriamo. Gli esempi più belli che la fede dei secoli passati ci ha consegnato e che dobbiamo mantenere vivi sono proprio il canto gregoriano e la polifonia: di essi occorre una pratica costante che possa vivificare e animare degnamente il culto divino.” (Scuola Ecclesia Mater, Dienstag, 12. November 2013)

Sonntag, 10. November 2013

Mittwoch, 6. November 2013

Lebensnahe Homiletik


Wieder einmal zu Besuch im ostwestfälischen Kurstädtchen. Das Evangelium ist heute das von Zacchäus, der auf einen Baum klettert, um den Herrn sehen zu können. In der Predigt: Stehen nicht auch wir manchmal anderen im Wege, so daß sie Ihn nicht sehen können?
(Thomas, merke auf: hier gibt es eine Fundgrube für übelste Kalauer!)

Dienstag, 29. Oktober 2013

Wozu dient die Kirchenmusik?

Eine Fürbitte läßt den Chronisten von Orietur Occidens nachsinnen.

Samstag, 19. Oktober 2013

Vae victis!

Rache für den Widerstand vor Gericht? – eine brutale Mißachtung des Eigentums in den Zeiten des Marktliberalismus, der das Eigentumsrecht ansonsten so hoch hängt, bemerkt der Chronist von Orietur Occidens.

Samstag, 12. Oktober 2013

Wem gehören die Kinder?


Gerichtsurteile gegen Muslime und Zeugen Jehovas – können katholisch Christen das einfach mit heiliger Schadenfreude zur Kenntnis nehmen? Der Chronist von Orietur Occidens sah das anders.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Sollen wir den 7. Oktober feiern?


„Rosenkranzfest“ steht im Kalender. Worum es eigentlich bei diesem Fest geht, ob uns das Unbehagen bereiten soll, darüber schreibt der Chronist von Orietur Occidens.

Viel Schatten und dazwischen etwas Licht


Noch einmal kam ein Referent vom Liturgischen Institut in Trier in unser Großstädtchen, wieder war der Chronist von Orietur Occidens dabei.

Dienstag, 24. September 2013

Wer eigentlich hat den Abschlußgottesdienst für den „Marsch für das Leben“ abgewiesen?

Etwa viereinhalbtausend Menschen nahmen am diesjährigen Marsch für das Leben teil. Den Abschlußgottesdienst wollten sie in einer entsprechend großen Kirche abhalten, dem Berliner Dom. Doch das Domkirchenkollegium verwehrte den Veranstaltern diesen Kirchenraum. Es erklärte: «Nach mehrfachen Debatten hat sich das Domkirchenkollegium gegen eine Abschlussfeier der Aktion „Marsch für das Leben“ am Samstag, den 21.9.2013, im Berliner Dom entschieden.»
Um das recht zu würdigen, muß man auf die Vorsitzende des Kollegiums schauen.

Frau Irmgard Adam-Schwaetzer, FDP-Politikerin, wurde 1987 Staatsministerin im Auswärtigen Amt. Sie besaß eine Eigentumswohnung, die sie vermietete (ich referiere nach dem Spiegel). Im September 1990 kündigte sie ihrem Mieter die Wohnung. Sie wolle, erklärte sie, «aus wirtschaftlichen Gründen» selbst in ihre Eigentumswohnung einziehen und mache deshalb «Eigenbedarf geltend».
Im Januar 1991 wurde Frau Adam-Schwaetzer Bundesministerin für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau (kurz Wohnungsbauministerin genannt). Im selben Monat mußte ihr Mieter ausziehen, nun eine teurere Wohnung beziehen. Wenige Monate stellte er fest, daß Frau Schwaetzer durchaus nicht selber in seine vormalige Wohnung gezogen war, sondern sie verkauft hatte; nun suchte der neue Besitzer einen neuen Mieter. Ihre gesamte Lebensplanung habe sich binnen weniger Monate grundlegend verändert, begründete die Wohnungsbauministerin ihre neue Entscheidung. Die Forderung des vormaligen Mieters, ihm die Umzugskosten zu erstatten, etwa 3000 Mark bittet, wies sie ab.
Ihre Lebensplanung: Im Herbst 1990, erklärte sie, habe sie sich für eine neue Ehe entschieden. Anfang 1991 ließ sich Frau Adam-Schwaetzer, seit 1974 mit Herrn Adam verheiratet, scheiden, seitdem heißt sie nur noch Schwaetzer. Zur gleichen Zeit ließ sich ein Herr Philipp scheiden; beide heirateten einander noch im selben Jahr (im Jahr 2000 trennte sich Frau Schwaetzer wieder von ihm).
Wohlgemerkt: im September 1990 hatte Frau Adam-Schwaetzer ihrem Mieter gekündigt, im Januar 1991 mußte er ausziehen, erzwungen kraft einer juristischen Begründung, die dann aufgrund ihrer geänderten Lebensplanung hinfällig wurde, zu welcher sie sich im Herbst 1990 entschieden hat.
Ich habe mir sagen lassen, der Verkauf einer Wohnung sei leichter, einträglicher, wenn sie nicht vermietet ist.

1994 verlor Frau Schwaetzer ihr Amt als Wohnungsbauministerin. Doch wurde sie 2004 Vorsitzende des Domkirchenkollegiums am Berliner Dom, 2009 für die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz Mitglied der Synode der EKD.
Als Vorsitzende des Domkirchenkollegiums nun erläuterte Frau Schwaetzer die Absage für den Abschlußgottesdienst: «Wir sehen es als höchst problematisch an, die ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz – wie zum Beispiel einen Schwangerschaftsabbruch oder die Präimplantationsdiagnostik – zum Gegenstand einer Aktion mit dem Namen „Marsch für das Leben“ zu machen.»

Samstag, 21. September 2013

Ein Problem und eine falsche Lösung

Vom Liturgischen Institut in Trier kam ein Referent in Deutschlands Fernen Osten, um über «Risiken und Nebenwirkungen von Liturgie und Kirchenraum» zu sprechen. Der Chronist von Orietur Occidens war dabei.

Donnerstag, 19. September 2013

Biblischer Wegweiser zur Diskussion mit Zeugen Jehovas

So manchem bereitet die Diskussion mit ihnen Vergnügen, manch anderer ist schon mißvergnügt, wenn sie nur auftauchen, aber ganz entgeht ihnen wohl keiner. Und ihre Bibelkenntnis bereitet den meisten Kopfzerbrechen.
So habe ich schon vor etlichen Jahren einen Biblischer Wegweiser zur Diskussion mit ihnen abgefaßt. Damals habe ich das NT nur griechisch zitiert in der Meinung, wer des Griechischen nicht ausreichend mächtig ist, hat zumindest eine Übersetzung zur Hand, in der er nachschlagen kann. Doch ich mußte erfahren, daß ihm das so sehr die Übersicht raubt, das er versucht ist, ganz zu verzichten.
Nun also: leicht verbessert und vor allem mit deutschen Übersetzungen, der Biblische Wegweiser.

Dienstag, 3. September 2013

Hoffen auf Putin

Der US-Präsident hatte erklärt, der Einsatz von Giftgas gegen die Zivilbevölkerung werde das militärische Eingreifen der USA zur Folge haben. Nun schreitet zur Zeit die syrische Armee recht erfolgreich voran gegen die islamistischen Rebellen; wer hat nun ein Interesse, Giftgas einzusetzen, die US-Armee auf den Plan zu rufen?
Haben die Rebellen überhaupt Giftgas zur Verfügung? – jene Rebellen, hinter denen Sa‘udi-Arabien, Qatar und die Türkei stehen?
Was darf man von einem Eingreifen der USA erwarten, was lehren da die Erfahrungen aus Somalien, dem Iraq?
Darf man vielleicht die dringenden Warnungen vom syrisch-orthodoxen Erzbischof in Deutschland, Philoxenus Mattias Nayis, vom chaldäisch-katholischen Bischof Antoine Audo von Aleppo ernstnehmen?
Muß Präsident Asad bestraft werden für das womöglich wirklich menschenrechtswidrige Vorgehen seiner Armee? Muß er bestraft dafür werden von jener Weltmacht, deren Menschenrechtsverständnis sich von Guantanamo bis Abu Ghraib gezeigt hat und sich in der Bombardierung der Zivilbevölkerung in Afghanistan und Pakistan immer wieder zeigt?

Ist es angemessen, daß eine Rebellentruppe – jener politischen Couleur, die in Afghanistan von denselben USA so heftig bekämpft wird –, indem sie durch ihre brutale Kampfführung die Regierung ihrerseits zu Verletzungen der Menschenrechte treibt, vom Ausland den Weg zur Macht geebnet bekommt?

Im Vergleich zu den meisten arabischen Ländern und der Türkei ist Syrien ein Christen gegenüber eher tolerantes Land; ich erinnere mich, wie christliche Reisende berichteten, sie hätten, als sie aus der Türkei kommend syrischen Boden betreten hatten, „die Luft der Freiheit“ gespürt. Ein Rebellenführer aber – unser syrischer Freund hat es gehört – hat erklärt, daß im neuen syrischen Staat Christen politisch keinen Platz mehr haben werden.

Meine irdische Hoffnung für Syrien richtet sich nun auf Herrn Putin.

Donnerstag, 22. August 2013

Marktliberale Duftmarken in christlichen Medien

Im konservativ-protestantischen „Idea-Spektrum“ (Nr.33) ist kürzlich ein Gastkommentar von einem auch aus katholischen Medien bekannten Autoren, Alexander Kissler, erschienen. Er ereifert sich über den linkeren Teil unseres Parteienspektrums.
Es gibt in der Tat Gründe, sich über diese Parteien zu empören – so wie es auch nicht an Gründen mangelt, an den Parteien von der anderen Seite dieses Spektrums Anstoß zu nehmen.
Der Autor spielt, einen ungenannten durchgeknallten Blogger zitierend, feindselig auf einen für Christen in keiner Weise anstößigen Vorschlag einer grünen Politikerin an: ein Tag in der Woche solle in bundesdeutschen Kantinen fleischfrei bleiben (nur warum sagt sie denn nicht: der Freitag?). Und dann, einige Sätze weiter, wünscht er sich „kleine Schutzräume für Person und Gewissen“. Nun gibt es einiges, wo die Wünsche und Maßnahmen von Seiten dieser Parteien mit dem Gewissen zusammenstoßen können, von der Förderung der Abtreibung bis zur Diskriminierung therapiewilliger Homosexueller und ihrer Therapeuten. Doch davon ist in diesem Kommentar nicht die Rede. Stattdessen will er sich gegen „eine Einheitsfront der Regulierer, Eurokraten und Umverteiler“ verteidigen.
Das Wort „Umverteilung“ wird von wirtschaftsliberaler Seite als Kampfbegriff gegen die Solidarität benutzt, also gegen eine zentrale Forderung der christlichen Soziallehre. Und „Regulierer“ bezeichnet Politiker, die sich bemühen, eine ernsthafte Wirtschaftspolitik zu betreiben. Der Begriff „Eurokraten“ ist dazwischen ein Fremdkörper, denn von den Mächtigen der Europäischen Union und der Europäischen Zentralbank wird ja gerade marktliberale Politik forciert.

Es ist derselbe Autor, der sich über Erzbischof Zollitschs Ablehnung der „Alternative für Deutschland“ empörte. Nun ist die Währungspolitik um den „Euro“, die auf die Verschrottung der südlichen Länder Europas abzielt, wirklich verwerflich; ob der Ausstieg aus dem „Euro“ ein gutes Mittel dagegen ist, kann durch moralische Diskussion allein nicht geklärt werden. Doch daß die AfD für Christen nicht erfreulich ist, zeigt sich schon daran, daß zu ihren wichtigsten Unterstützern, bei ihrer Gründung in erster Reihe präsent und prominenter Redner in ihrem Dienst, Hans-Olaf Henkel ist, einst als Präsident des Bundesverbands der deutschen Industrie mächtiger Vorkämpfer des Marktliberalismus.

So scheinen sich christliche Medien einfangen zu lassen vom entfesselten Liberalismus, von – geistlich ausgedrückt – der Mamonolatrie.

Empfehlenswert zu lesen: Das Neue Testament, Matth. 6, 24 = Luc. 16, 13; Col. 3, 5

Mittwoch, 21. August 2013

Ein strafwürdiges Verbrechen

Heute wurde Bradley Manning, Obergefreiter der US-Streitkräfte, wegen Geheimnisverrats zu 35 Jahren Haft verurteilt. Dem Chronisten von Orietur Occidens kommt ein Vergleich in den Sinn.

Dienstag, 20. August 2013

Gedanken zum Bedanken

macht such nach dem Gottesdienst der Chronist von Orietur Occidens.

Freitag, 16. August 2013

Der sich weltanschaulich neutral nennende Staat

ist gegenüber der politisch korrekten Quasi-Religion nicht gerade neutral. Der Chronist von Orietur Occidens stellt gegenüber.

Donnerstag, 8. August 2013

Einem Jugendlichen wird auferlegt, über seine Eltern zu entscheiden

Der Chronist von Orietur Occidens konfrontiert Grundgesetz und real existierenden Rechtsstaat.

Samstag, 3. August 2013

Sorgen nicht nur um die Franziskaner der Immaculata

Die Franziskaner der Immaculata – eine der wenigen ordensartigen Gemeinschaften, die regen Zulauf haben. Gegen sie wendet sich nun ein Dekret der Kurie.
Der Chronist von Orietur Occidens versucht, Überblick zu schaffen.

Dienstag, 30. Juli 2013

Sollen wir auf Wunder warten?


Papst Franziskus hat die Heiligsprechung Papst Johannes’ XXIII. in die Wege geleitet, ohne ein Wunder abwarten zu wollen, wie es dazu eigentlich, nach der Seligsprechung, noch erforderlich ist.
Ein kirchenrechtliches Détail nur? Oder nur der Verzicht auf volkstümliches Beiwerk?

Der Chronist von Orietur Occidens sieht es anders.

Montag, 29. Juli 2013

Einen guten Lösungsvorschlag

gibt's (!) hier.

Mittwoch, 24. Juli 2013

«’s» geistert wieder über die Plakatwände

Was für ein Bild hat die Bundesregierung von jungen Frauen? Der Chronist von Orietur Occidens durchleuchtet es.

Dienstag, 16. Juli 2013

Mittwoch, 12. Juni 2013

Kardinal Lehmann möge endlich das Konzil anerkennen!

Ein Interview des Kardinals mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ zeigt, wie dringlich diese Forderung ist. Lest nach bei Orietur Occidens!

Dienstag, 11. Juni 2013

Flächen werden freigemacht

– etwa für den Schutz vor Hochwasser? Nachzulesen bei Orietur Occidens.

Sonntag, 9. Juni 2013

Brief an Ministerin von der Leyen

Sehr geehrte Frau Ministerin,

in den Nachrichten habe ich gehört, es sei Ihnen keine Studie bekannt, "die sagt, dass es Kindern, die in gleichgeschlechtlichen Lebenspartnerschaften aufwachsen, anders geht als Kindern, die in gemischtgeschlechtlichen Ehen aufwachsen."


Es gibt eine solche Studie aus dem letzten Jahr. Sie finden Sie hier:http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0049089X12000610

Als Seelsorger sind mir die stark differierenden Lebensumstände der Familien und Partnerschaften bestens vertraut. Und nicht jede heterosexuelle Beziehung würde ich mir als Lebensort für ein Kind wünschen. Ich kenne auch Homosexuelle, in deren Obhut ein Kind gewiß gut behütet und erzogen würde. Ein wenig mit der Psychologie vertraut weiß ich aber auch, daß ein Kind optimalerweise einen Vater und eine Mutter, also einen Mann und eine Frau in seiner wie auch immer gearteten Familie braucht, um seine eigene geschlechtliche Identität und Rolle zu finden. Das sehe ich (ex negativo) vor allem bei männlichen Kindern alleinerziehender Mütter, die in Kindergarten und Schule fast nur weibliche Erzieher und Lehrer erleben. Sie sind nicht selten stark verunsichert und orientierungslos.


Ich bin nicht dagegen, daß Kinder in homosexuellen Partnerschaften aufwachsen, wenn es nachgewiesen ihrem Wohl dient. Wohl aber stimmt es mich nachdenklich, wenn das Adoptions-Recht für homosexuelle Partner gefordert wird. Wird hier wird das Kind nicht - zu seinem potentiellen Schaden - zur Sache gemacht?


Mit freundlichen Grüßen

Samstag, 1. Juni 2013

Klimaerwärmung

Um das Prinzip der Klimaerwärmung zu verstehen, denke man an das des Kühlschranks: in summa erzeugt er Wärme – er verbraucht Energie (darum hängt er ja am Stromnetz); nach dem Gesetz der Entropie hat das Wärmeerzeugung zur Folge.
Aber er vermag zu trennen: in die eine Richtung – nach außen - gibt er Wärme ab, in die andere – nach innen – kühlt er.
Ebenso ist es mit der Klimaerwärmung: Deutschland ist das Innere des Kühlschranks.

Ein afrikanischer Potentat alter Schule

als Oberbürgermeister gesucht!
Warum? Lest nach beim Chronisten von Orietur Occidens!

Mittwoch, 29. Mai 2013

Amtlich verdoppeltes Unglück


Höchstes Prinzip unseres Bürgerlichen Rechts: Es muß jemand gefunden werden, der haftet. Die Wirklichkeit des Lebens ist dabei nicht von Bedeutung.
Lest mehr bei Orietur Occidens!

Montag, 27. Mai 2013

Der neue Bischof kommt

heute in unser Großstädtchen. Nach dem Pontifikalamt, so wird angekündigt, sei Gelegenheit für Vertreter der Pfarrgemeinderäte, mit ihm zu reden. Genau das also, was wir zuvor in „Verbürgerlichung der Kirche“ beschrieben haben.

Dienstag, 21. Mai 2013

Der (nicht mehr ganz) neue Kaplan



Und zum Alleluja-Vers – «Komm, Heiliger Geist» – forderte er die Gemeinde auf, niederzuknien.
Zuvor (zugegeben: zuvor) die Sequenz auf Latein, dann gesungenes Evangelium, eine untadelige, nicht überdehnte Predigt, der römische Kanon mit allen Heiligennamen.
Vor mehr als einem halben Jahr habe ich einige Hoffnungen mit unserem neuen Kaplan verbunden; sie waren begründet. Danke!